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Herzlichen Glückwunsch, Franz Laub!

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An einem Sonntag vor einhundertfünfzig Jahren, am 10. November 1872, erblickte im Haus der Konditorei Laub in der Laupheimer Mittelstraße ein Junge das Licht der Welt, der das lokale und regionale Musikleben ein halbes Jahrhundert lang prägen sollte.

Ausnahmemusiker

Laupheimer Zitherorchester, 1894
Laupheimer Zitherorchester, 1894

Schon früh zeigte der junge Franz Laub außergewöhnliches musikalisches Talent. In seinen Jugendjahren erhielt er Unterricht an der Trompete bei Thaddäus Ruß und an der Violine bei Nikolaus Stumpp, Dirigenten der Stadtkapelle. Seinen sehnlichen Wunsch nach einem Klavier wollten seine Eltern Kreszentia und Albert nicht erfüllen, doch schenkten sie ihrem Sohn eine Zither aus der Laupheimer Werkstatt Sandherr. Dieses Instrument erlernte er, ebenso wie die Flöte, größtenteils autodidaktisch bis zur Vollendung und begeisterte andere davon, sodass er 1890 das Laupheimer Zitherorchester gründen konnte. Dessen Konzerte, oftmals gemeinsam mit dem Streichorchester der Stadtkapelle, deren Mitglied er 1889 geworden war, entwickelten sich zu Rennern im Laupheimer Kulturleben. Gut einhundert Werke für Zither und Zitherorchester bildeten seine ersten Schritte als Komponist. An seinen Instrumenten trat er häufig solistisch und kammermusikalisch auf.

Pionier Franz Laub, 1892
Pionier F. Laub, 1892

Kein Wunder, dass der junge Mann, der eine Konditorlehre absolviert hatte, einen besonderen Berufswunsch hatte: Er wollte Militärkapellmeister werden. Mit diesem Ziel trat er am 1.2.1892 als dreijährig Freiwilliger in die Bataillonsmusik des Pionierbataillons 13 in Ulm ein. Diese Musikerkarriere wurde jäh beendet, als im Mai desselben Jahres sein Vater mit nur 48 Jahren verstarb. Mitte September 1892 wurde Laub vom Militär beurlaubt, um die Konditorei seiner Eltern fortzuführen. Das Unglück wurde zum Glück für Laupheim.

Chorleiter

Franz Laub, ca. 1895
Franz Laub, ca. 1895

Wo Franz Laub war, war Musik. Als 1893 in Laupheim ein Arbeiterunterstützungsverein gegründet wurde, organisierte der 21-Jährige in dessen Rahmen einen Männerchor. Die Feier des einjährigen Gründungsjubiläums des AUV im Kronenkeller, bei der der Chor mit einem Orchester aus Vereinsmitgliedern ein veritables Konzert gab, wurde zu einem Triumph für den jungen Dirigenten, dem laut Zeitungskritik „die Palme des Abends“ gebührte. Dank intensiver Probenarbeit mehrmals in der Woche gewann der Chor höchste Qualität und immer mehr Sänger, was dazu führte, dass der etablierte Männergesangverein „Concordia“ 1901 mit dem Arbeiterchor unter Laubs Leitung fusionierte. 1908 ernannte ihn die „Concordia“ zum Ehrenmitglied. Laubs Ruf als Chorleiter strahlte bis ins Umland, sodass sich der Männergesangverein „Eintracht“ aus Mietingen um die Jahrhundertwende seine Dienste sicherte. 1919 übernahm Laub die Leitung des Chores des Laupheimer katholischen Arbeiter-, Arbeiterinnen- und Gesellenvereins. Als 1923 der katholische Kirchenchor keinen Dirigenten mehr fand, sprang Franz Laub bereitwillig ein – und sollte ganze sechs Jahre bleiben. Der Höhepunkt in diesem Amt war die Heimatprimiz seines Sohnes Albert 1926, zu der der Vater mit dem Kirchenchor die Jubelmesse von Carl Maria von Weber aufführte.

Leiter der Stadtkapelle

Stadtkapelle Laupheim mit Pokal aus Waldsee, 1908
Stadtkapelle Laupheim mit dem in Waldsee gewonnen Pokal, 1908

Das Jahr 1904 setzte einen Markstein in der Geschichte der Stadtkapelle Laupheim: Ihr aktiver Musiker Franz Laub übernahm den Dirigentenstab. Sämtliche Musiker mussten sich sofort – auf eigene Kosten – neue Instrumente in „Normalstimmung“ beschaffen. Schlagwerk und moderne Metallnotenständer steuerte auf Laubs Drängen die Stadtgemeinde bei. Alle Musiker verpflichteten sich vertraglich dazu, mindestens zehn Jahre mitzuspielen - es sollte sich für sie lohnen. Laub führte die Kapelle sowohl konzertant wie in der – bezahlten – Unterhaltungsmusik von Erfolg zu Erfolg, von Auftrag zu Auftrag. Am 19. Juli 1908 vermeldeten abendliche Extrablätter in Laupheim den 1. Preis der Stadtkapelle beim prototypischen Musikfest in Waldsee. 1913 folgte der größte Triumph mit dem Gewinn des von König Wilhelm II. gestifteten echtsilbernen Siegerpokals beim III. Oberschwäbischen Verbandsmusikfest in Friedrichshafen. Nach den für die Stadtkapelle verlustreichen Weltkriegsjahren gelang es Laub, der selbst einige Zeit als Reservist in Ulm zum Militärdienst eingezogen war, die Kapelle wieder zu altem Niveau zu führen. Als die wirtschaftliche Situation der Stadtkapelle Ende der 1920er Jahre zunehmend schwierig wurde, gründete Laub 1928 als Trägerorganisation den Musikverein Stadtkapelle Laupheim e.V., der schon nach kurzer Zeit gut vierhundert fördernde Mitglieder aufweisen sollte. Für kurze Zeit gelang es Laub Anfang der 1930er Jahre Laupheims Instrumentalmusiker in einem großen Sinfonieorchester zu vereinen, das Sinfonien von Haydn und Schubert aufführen konnte.

Stadtkapelle Laupheim beim Musikfest in Schwendi, 1932
Stadtkapelle Laupheim beim Musikfest in Schwendi, 1932. Erster großer Auftritt in Besetzung mit Holzbläsern.

Eine tiefgreifende Weiterentwicklung der Stadtkapelle war 1931/32 die Ergänzung der bisherigen reinen Blechmusik mit Holzbläsern zur Harmoniemusik, was für den Dirigenten enorme Arbeit für die Erarbeitung neuen Repertoires und nicht zuletzt im Umschreiben von Noten bedeutete. Auch in dieser Besetzung hielt Laub das Spitzenniveau der Kapelle. Beim VIII. und letzten Verbandsmusikfest des Oberschwäbischen Musikerbundes 1933 in Waldsee errangen Musiker und Dirigent in der Kunststufe mit 143 von 144 möglichen Punkten einen 1a Preis und den Tagessieg.

Aktivist für die Volksmusik

Verbandsdirigent Franz Laub leitet den Massenchor beim VIII. Verbandsmusikfest des Oberschwäbischen Musikerverbandes in Waldsee, 1933
Verbandsdirigent Franz Laub leitet den Massenchor beim VIII. Verbandsmusikfest des Oberschwäbischen Musikerverbandes in Waldsee, 1933

Das Waldseer Musikfest von 1908 diente u.a. der Wegbereitung zur Etablierung eines Musikverbandes. Die Gründung des Oberschwäbischen Musikerbundes, des ersten Instrumentalmusikverbandes im Königreich Württemberg, erfolgte noch im selben Jahr. Mitgründer Franz Laub wurde zum Verbandsdirigenten gewählt, ein Amt das er, mehrmals wiedergewählt, mit großem Engagement bis zur Auflösung des Verbandes 1933 ausübte. 1911 brachte er das II. Oberschwäbische Verbandsmusikfest in die junge, kleine Stadt Laupheim – das größte Fest, das der Ort bis dahin gesehen hatte. 1929 wurde ein Dachverband mehrerer Musikverbände aus dem bayerischen Schwaben, Oberschwaben, dem badischen Bodensee, Tirol und Vorarlberg gebildet. Dessen Bundesmusikdirektor war: Franz Laub. Bereits ab 1912 fungierte Laub als hochgeachteter Wertungsrichter im eigenen wie in Nachbarverbänden. Für zahlreiche Musikvereine rund um Laupheim war er Gründungshelfer, Ratgeber, Retter in der Not und natürlich Dirigent: In Achstetten, Baustetten, Schemmerberg, Schwendi, Wain gab er, der kein Auto besessen hatte, zeitweise den Takt vor. Der Musikverein Burgrieden ernannte ihn 1923 zum Ehrenmitglied.

Komponist

Franz Laub, ca. 1900
Franz Laub (rechts), ca. 1900

Alle Chöre, Orchester, Musikkapellen, Verbände, für die Laub tätig war, brauchten eins: Noten. Laub arrangierte und schrieb sie für sie – von Hand, zehntausende Blätter. Und er komponierte für sie Musik, die sie brauchten: Über zweihundert, heute größtenteils verloren gegangene Werke der Instrumental- und Vokalmusik für unterschiedlichste Besetzungen entflossen seiner Feder, meist anlassgebundene Gebrauchsmusik, darunter rund vierzig Märsche. Sein erster Marsch, den er einundzwanzigjährig der Stadtkapelle Laupheim vorlegte, sollte sein erfolgreichster sein: Der schon im Entstehungsjahr verlegte und von nahezu allen Kapellen in ganz Oberschwaben gespielte „Hoch Schwaben“, bis heute die Erkennungsmelodie „seiner“ Stadtkapelle. 1943 widmete er ihn seiner geliebten Heimatstadt Laupheim. Ein großer Erfolg wurde sein 1929 aufgeführtes einziges Bühnenwerk, das Märchensingspiel für Kinderchor und Orchester „Im Reich der Zwerge“. Laub hatte das Libretto selbst gedichtet.

Musiklehrer

Franz Laub mit Familie, ca. 1903
Franz Laub mit Familie, ca. 1903

Kinderlieb war Franz Laub, der mit seiner 1898 geehelichten Frau Luise eine Tochter und einen Sohn hatte. Als er 1920, nach dem Tod seiner Mutter, das Konditoreigeschäft auflöste und stattdessen ein Musikhaus einrichtete, verschenkte er die Restbestände an Laupheimer Kinder. Um dieselbe Zeit war seine Musikschülerschaft so groß, dass er daraus ein eigenes Jugendorchester formen konnte. Hunderte gute Musiker gingen aus seiner Ausbildung hervor – sein vielleicht größter Lebensverdienst. Die in seinem städtischen Honorarvertrag von 1904 erteilte Verpflichtung, Nachwuchs für die Stadtkapelle auszubilden und dabei unbemittelten Kindern unentgeltlich Unterricht zu erteilen, erfüllte er. Er war eine Ein-Mann städtische Musikschule. Insbesondere Kinder aus dem dörflichen Umland vergüteten ihren Musiklehrer häufig mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen statt mit Geld. Auch in der musikalischen Ausbildung wendete er sein kompositorisches Talent an: Viele Schüler wurden mit einem selbstgeschriebenen Lehrwerk unterrichtet.

Verblasst

Franz Laub in fortgeschrittenem Alter
Franz Laub in fortgeschrittenem Alter

Im August 1944 musste Laub, der bis dato 2800 Konzertaufführungen dirigiert und mit Streich-. und Blasorchester der Stadtkapelle bis zu einhundert Proben jährlich absolviert hatte, den Spielbetrieb einstellen – bis auf wenige alte Männer waren alle Musiker im Kriegsdienst. Er fand Zeit, seine Lebenserinnerungen niederzuschreiben, die heute leider verschollen sind. Im letzten Absatz fasste er sein Leben so zusammen:

So kann ich auf ein arbeitsreiches Leben zurückblicken, das mir viel Freude und Glück brachte, aber auch viel Leid und Enttäuschungen. Ich bitte unseren Herrgott, er möge mir noch einen schönen Lebensabend in guter Gesundheit schenken!

Sein Wunsch ging nicht Erfüllung. Am 29. April 1945, erneut ein Sonntag, verstarb er vormittags in seinem Haus, dort, wo er gut 72 Jahre zuvor geboren worden war. Laupheim war bereits von alliierten Truppen besetzt, die keine Menschenansammlungen erlaubten. Der Mann, dessen Leben Musik war, wurde am 2. Mai sang- und klanglos einsam zu Grabe gelegt.

Auf seinem Grabstein - sein Ehrengrab besteht bis heute auf dem Alten Friedhof in Laupheim - ist die Berufsbezeichnung „Musikdirektor“ eingraviert. Diesen Ehrentitel hatte ihm die Stadt 1919 als erstem Musiker überhaupt verliehen. Im „Musikerviertel“ am Bronner Berg, wo er sich einreiht unter Beethoven, Mozart, Silcher, Wagner, ist ein Weg nach ihm benannt. Noch in den 1970er Jahren wurden Gedichte über ihn verfasst, unter anderem vom bekannten Heimatdichter Karl Dilger – auch er einer seiner einstigen Musikschüler. Das Haus, in dem Franz Laub lebte, arbeitete und vor 150 Jahren geboren wurde, fiel 2012 dem Abrissbagger zum Opfer. Am an seiner Stelle errichteten Gebäude erinnert eine von der Stadtkapelle angebrachte Bronzetafel an den großen Musiker und Menschen.

Wenn Sie im Besitz von Noten, Dokumenten, Fotos, Erinnerungsstücken von Frauz Laub sind, würden wir uns freuen, wenn Sie uns diese zum Ablichten zur Verfügung stellten. Wenden Sie sich dazu gerne an uns.

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Über uns

Unser Name ist Programm: Die Stadtkapelle Laupheim ist die Musikkapelle aus und für Laupheim. Mit vier Orchestern, davon zwei Jugendorchestern und mit Kammermusik-Besetzungen ist die Stadtkapelle im kulturellen Leben Laupheims und darüber hinaus präsent.

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Musikverein Stadtkapelle Laupheim e.V.
Biberacher Str. 14
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